Bilderbücher

von Helmut Spanner sind erhältlich in

15

Ländern

12

verschiedenen Sprachen

Hallo und Guten Tag!

Helmut Spanner ist ein deutscher Autor von Kinder- und Bilderbüchern sowie Komponist und Musiker.

Er ist vor allem bekannt durch seine Bilderbuchklassiker
"Ich bin die kleine Katze" und "Erste Bilder Erste Wörter".
Die Gesamtauflage seiner Bücher liegt bei mehr als 12 Millionen Exemplaren.
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Bilderbuchautor

Helmut Spanner studierte an der Akademie der bildenden Künste in München und begann schon während dieser Zeit seine Karriere als Bilderbuchautor speziell für kleine Kinder. Er hat das Genre „Pappbilderbuch“ entscheidend geprägt.
Siehe hierzu auch:
Vita Bilderbuch

Musiker

Das Leben von Helmut Spanner war stets begleitet von Musik. Nach musischem Gymnasium, klassischem Klavierunterricht, Schülerbands und als Musiker neben dem Studium, arbeitete er sowohl an eigener Musik wie auch an vielen bekannten Filmmusik-Produktionen. Siehe hierzu auch:

Vita Musik

Psychologisch-künstlerischer

Ansatz

Kindliche Wahrnehmung

Wie in seinem Lebenslauf erwähnt, hat Helmut Spanner im Jahre 1977 seine Examensarbeit zum Thema "Pappbilderbuch" geschrieben. Diese war immer die Grundlage seiner Arbeit und seiner Vorträge, die er an Universitäten oder bei Seminaren des Buchhandes hielt. 2018 ist sie bei Burckhardthaus erschienen.

Und das meint die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft zu diesem Buch:

"Rund ums Pappbilderbuch" ist ein Muss, ein Grundlagenwerk für jegliche frühkindliche Pädagogenarbeit und Erzieherausbildung, für die Lektorentätigkeit in den Verlagen, in der Buch- und Bibliothekarsausbildung. Es sollte auf jeden Fall in jeder Bibliothek, in jedem Kinderbuchverlag und in jedem Kindergarten stehen!

Helmut Spanner - Rund ums Pappbilderbuch
Burckhardthaus, München 2018
ISBN: 978-3963046001
Ausstattung: 64 Seiten, broschiert
Preis: 14,95 €

Einige Aspekte zum Thema

  • Die Einstellung zum Kleinkind muss sich ändern!

    Ausgelöst vor allem durch die Ergebnisse der PISA Studie sprechen wir heute, mehr denn je, von Bildungskrise und frühkindlicher Förderung.


    Nun ist es durchaus positiv, wenn eine Sache zunehmend ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt. Andererseits heißt das aber immer auch, dass sich ein Problem verschärft hat. Denken wir beispielsweise nur an die Umweltdiskussion und die aktuelle Lage unseres Planeten.


    Da ich mich intensiv mit der Wahrnehmung kleiner Kinder beschäftigt habe, möchte ich Ihnen zunächst einmal etwas über diese erste, oft völlig unterschätzte und missverstandene Entwicklungsstufe des Menschen mitteilen.


    Wir Erwachsenen haben meist nur wenige Erinnerungen an diese windelreiche Zeit der Abhängigkeit . Wir sind eher froh , dass wir diese Phase überwunden haben und unser Leben heute viel selbständiger führen können.


    Dass in diesem frühen Alter beispielsweise die Grundlagen für eine oder gar mehrere Sprachen gelegt werden, sei hier nur am Rande erwähnt. Allein dieses Beispiel zeigt aber, dass das kleine Kind offen, ungefiltert und voller Interesse alles Neue aufsaugt - wie ein Schwamm.


    Diese Tatsache veranlasst die Psychologie zu der Aussage: „Die wesentlichen Prägungen eines Menschen finden in den ersten drei bis vier Jahren statt“. Die Entwicklung des Gehirns verläuft gerade in diesem frühesten Alter äußerst rasant und lässt uns Erwachsene auch im übertragenen Sinne richtig alt aussehen.


    Wir brauchen also eine ganz andere Einstellung zu diesen kleinen Krabbel-Kindern.


    Begeben wir uns einmal in die Wahrnehmungssituation eines kleinen Kindes.


  • Die Situation eines Neugeborenen

    Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Kino. Der Film läuft in einer Sprache, die Sie nicht verstehen. Obendrein huschen nur verschiedenfarbige Flecken über die Leinwand, von denen Sie nicht die geringste Ahnung haben, was diese bedeuten sollen. Und schon befinden Sie sich in etwa in der Situation eines Neugeborenen, das keine Ahnung hat, was hier vor sich geht. Ihr Vorteil gegenüber dem Kleinkind ist aber immer noch, dass Sie wenigstens wissen, was ein „Kino“, ein „Film“, eine „Sprache“, eine „Leinwand“ und „Flecken“ sind, während das Kind all diese Denk-Begriffe nicht zur Verfügung hat. Es hat bisher noch kaum Erfahrungen mit all den Dingen, von denen es umgeben ist. Wie aber macht das Kind diese Erfahrungen und lernt all diese „Begriffe“, mit deren Hilfe es nach und nach dieses optische Durcheinander entknoten, unterscheiden und bedeuten kann?

  • Die taktile Wahrnehmung - Das „Begreifen“ der Realität

    Das Wort „Begriff“ sagt es schon. Das Kind „begreift durch Begreifen“. Es nimmt die Dinge in die Hand, steckt sie in den Mund, drückt sie, zieht an ihnen und schaut, was sie aushalten, riecht an ihnen, hört auf ihre Geräusche und wirft sie auch mal durch die Gegend. Dadurch lernt es die Dinge zu unterscheiden. Sie alle haben unterschiedliche Formen, Eigenschaften, Oberflächen, Temperaturen...


    Denken Sie also bitte daran, liebe Eltern: Wenn Ihr Kind bei der nächsten Gelegenheit Ihr bestes Porzellan inclusive Tafelsilber vom Tisch räumt, dann geschieht dies nicht mit böser Absicht.  Das Kind lernt! Es macht wichtige Erfahrungen über die Dinge in der Welt und damit auch über sich selbst und seine eigene Stärke.


    Bleiben wir bei Tasse und Löffel!

    Das Kind lernt: In eine „Tasse“ kann ich mit meiner Hand hineinlangen, durch den „Henkel“ kann ich meine Finger durchstecken. Die Tasse ist "dünnwandig“, "glatt“ und „tief“. Wenn ich sie auf den Boden werfe, macht es „klirr“ - und meine Eltern reagieren genervt. Alle diese Eigenschaften zusammen machen eine „Tasse“ aus. 

    Beim danebenliegenden „Löffel“ verhält sich die Sache ganz anders. Ihn kann ich richtig umgreifen und in den Mund schieben. Der Löffel hat einen langen „Griff“ und nur eine kleine, flache  Vertiefung, eine "Mulde“. Er fühlt sich "kleiner", "kälter" und "leichter“ an als die Tasse und ist damit folglich auch etwas anderes. Wenn ich diesen Gegenstand wegwerfe, klingt es heller als bei der Tasse - und meine Eltern reagieren nicht ganz so genervt!


    Diese Wahrnehmung nennt man "taktil", was nichts anderes als „berührend, begreifend“ heißt. Sie ist konkret, da sie an die Dinge gebunden ist und ganzheitlich, da sie die Dinge in ihrer Gesamtheit „umfasst“. 


  • Die visuelle Wahrnehmung

    Aus all diesen taktilen Erfahrungen entwickelt sich schrittweise die visuelle Wahrnehmung. Das Kind hat z.B. mit einer Tasse so viele Greiferfahrungen gemacht hat, dass es diese erkennt, ohne sie unbedingt anfassen zu müssen. Die visuelle Wahrnehmung steht damit auf einer abstrakteren Stufe als die taktile und gewinnt mit zunehmendem Alter mehr und mehr die Oberhand.


    Je alltäglicher und affektbesetzter eine Sache ist, desto früher wird sie rein visuell erkannt. So haben Untersuchungen gezeigt, dass das Gesicht der eigenen Mutter schon kurze Zeit nach der Geburt rein visuell wiedererkannt wird, da es in extrem hohem Maße mit Affekten, also mit Zuneigung besetzt ist. Dieses Beispiel macht deutlich, dass es kaum möglich ist, den schleichenden Übergang von taktiler zu visueller Wahrnehmung zeitlich genau festzulegen. Tatsache ist jedoch, dass durch vielerlei Greiferfahrungen die visuelle Wahrnehmung und in der Folge auch die Intelligenz gefördert werden. Geben Sie also Ihrem Kind ruhig die verschiedensten, natürlich ungefährlichen Dinge in die Hand, das kann nur förderlich sein!


    So ist das Kind auf dem besten Wege, seine Umgebung Stück für Stück erkennen und unterscheiden zu lernen, und das klappt zunehmend besser bis......


    ...ja, bis dann plötzlich eine zweidimensionale Abbildung auftaucht. Auch wenn die Gegenstände darin noch so bekannt und affektbesetzt sind, so treten doch teilweise erhebliche Schwierigkeiten auf, das Abbild eines realen Gegenstandes zu erkennen.

  • „Das erste Bild „ oder: „Noch einmal von vorn!“

    Auf der ersten Doppelseite meines Buches mit dem Titel „Meine ersten Sachen“ sind ein Löffel und eine Tasse zu sehen.


    Das ist für einen Erwachsenen klar. Für ein kleines Kind ist es das aber keineswegs! Hier treten folglich auch die gravierendsten Missverständnisse auf, da sich kaum ein Erwachsener vorstellen kann, wo denn hier ein Problem sein soll. 


    Aber Sie sind inzwischen schon etwas informiert und sensibilisiert: Denken Sie einfach mal daran, was wir über die sog. „taktile Wahrnehmung“ bereits wissen. 


    Für die Unterscheidung und das Erkennen der realen Dinge war ja bisher vorrangig all das entscheidend, was man durch Greifen erfahren konnte. Nun aber ist die Situation eine komplett andere:


    Der Löffel im Buch fühlt sich plötzlich genauso platt an wie die Tasse, man kann ihn weder umgreifen noch in den Mund stecken. In die Tasse kann man nicht hineinlangen, durch den Henkel den Finger nicht mehr durchstecken. Alles ist hier gleich platt und glatt. 


    Damit ist aber alles, was das Kind bisher über die Dinge um sich herum erfahren hat, nicht mehr vorhanden. Alle bisherigen Kriterien sind nun nicht mehr brauchbar.

  • Der Schritt von der „Natur zur Kultur“

    Der Schritt von der dreidimensionalen Realität zum zweidimensionalen Bild muss gelernt werden. Das Anfertigen und Erkennen einer Abbildung ist nämlich kein natürlicher, sondern ein kultureller Prozess.


    Das Kind muss nun also neu erlernen, dass das Abbild eines Gegenstandes für einen realen Gegenstand steht. Das so genannte „Bildzeichen“ einer Tasse steht also für eine echte, richtige Tasse. 


    Eine weitere Abstraktionsstufe ist schließlich die Schrift.  Bei ihr stehen anstelle der realen Dinge nur mehr völlig abstrakte Schriftzeichen. Damit wird klar, dass das Erlernen der „Bildzeichen“ die Grundlage für das spätere Erlernen der "Schriftzeichen“ darstellt.


    Oder anders ausgedrückt: Das „Lesen“ von Bildern ist die Vorstufe des Lesens von Texten. 


    Damit wird klar, dass ein frühzeitiger, spielerischer Kontakt mit „geeigneten“ Bildern das spätere Lesenlernen wesentlich erleichtert und fördert.


  • Die Rolle des Bilderbuchautors als Vermittler

    Um den Kindern diesen wichtigen Schritt von der Realität zum Abbild zu erleichtern, habe ich in meiner Arbeit versucht, diesen enormen Schritt so klein wie möglich zu halten, indem ich die dargestellten Dinge und Situationen möglichst realistisch und detailreich gezeichnet habe.


    Besonders wichtig war mir immer die Darstellung der Materialien, da die Kinder in ihrer taktilen Phase reiche Erfahrungen mit eben diesen machen.


    Die zahlreichen positiven Erfahrungsberichte von Eltern bestätigen hier besonders meine Arbeit, ich scheine also einen wesentlichen Punkt getroffen zu haben...


    Bei Interesse an diesem Thema kann ich Ihnen meine Facebookseite empfehlen, wo in kleinen Häppchen das Thema der kindlichen Wahrnehmung anschaulich behandelt wird.

  • Behandlung des Themas auf Facebook

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Atelier Spanner

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